Medizin - Pädagogik/ Psychologie - Sport
Seit dem Altertum ist schon bekannt, dass Reiten Körper und Seele gut tut. Therapeutisches Reiten
ist aber mehr als die bloße sportliche Freizeitgestaltung: es untergliedert sich in die drei Bereiche Hippotherapie, Heilpädagogisches Reiten/ Voltigieren und Behindertensport. Es hilft psychosoziale Störungen und körperliche Erkrankungen zu heilen, zu lindern und ihnen vorzubeugen.
Ende der 50er Jahre entdeckten Ärzte und Physiotherapeuten die Chance, das Pferd im Rahmen krankengymnastischer Behandlungen einzusetzen. Durch das rhythmische Bewegtwerden auf dem Pferderücken ergaben sich ganz neue Möglichkeiten zur Behandlung neurophysiologischer Störungen.
Die sogenannte Hippotherapie setzt auf der medizinischen, der Körperebene an.
In den 60er Jahren entwickelte sich dann ein eigenständiger Ansatz zur pädagogischen Nutzung des Pferdes. Sozial retardierte und entwicklungsverzögerte, also verhaltensauffällige oder -gestörte Kinder
und Jugendliche sind die hauptsächliche Zielgruppe für diese Therapieform, die eine individuelle Förderung der geistigen und sozialen Entwicklung erlaubt. Das Heilpädagogische Reiten/ Voltigieren stellt diesen Aspekt in den Vordergrund, der Erwerb reiterlicher Grundkenntnisse steht erst an zweiter Stelle.
Parallel zu den genannten Ansätzen gab es schon immer behinderte Sportler, die das Pferd als Partner eingesetzt haben: Der Reitsport gehört zu den wenigen Sportarten, die Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam ausüben können. Das Pferd ersetzt dem Querschnittsgelähmten die Beine, dem Blinden hilft
es mit seinen Augen.
Jeder dieser drei Bereiche spricht spezifische Probleme an - von körperlichen Behinderungen und Beschwerden über mangelnde soziale Integration bis hin zur gesunderhaltenden Freude an gemeinsamen Aktivitäten - die Grenzen sind fließend: so leiden zum Beispiel behinderte Menschen aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigung oft unter sozialen Störungen. Oder verhaltensauffällige Kinder entdecken im Reiten eine Sportart, die nicht nur ihre soziale Kompetenz verbessert, sondern auch Herausforderung und körperliches Training bedeutet.
In jedem Gebiet ist der Kontakt zum Pferd und zum Therapeuten oder Trainer stark ausgeprägt und der Teilnehmer wird als "ganzer Mensch" gefordert und gefördert.
Wir sehen das Therapeutische Reiten deshalb als ganzheitliche Behandlung, die in jedem Fall Körper, Geist und Seele anspricht.
Menschen mit:
- Wahrnehmungsstörungen
- Verhaltensauffälligkeiten
- Lernbehinderungen
- Hyperaktivität
- geistigen Behinderungen
- Autismus
- Sprachstörungen
- Sinnesschädigungen
- psychosomatischen Erkrankungen
- Haltungsschwächen
- motorischen Auffälligkeiten
- Mehrfachbehinderungen
- psychischen Erkrankungen
- Entwicklungsverzögerungen
- frühkindlicher Hirnschädigung
Heilpädagogisches Reiten ist eine ganzheitliche Therapieunterstützung bei akuter und/oder chronischer körperlicher Erkrankung, nach Unfällen, in Übergangs- und Verlustsituationen. Außerdem bietet Heilpädagogisches Reiten sich an für Menschen, die erste Kontakte mit dem Pferd wünschen und den Umgang mit dem Pferd erlernen möchten, jedoch eine individuelle und intensive Betreuung benötigen
Das Heilpädagogische Reiten findet bei uns auf der Reitanlage Birkenhof statt. Die von mir ausgebildeten Therapiepferde leben in ganzjähriger Stallhaltung, mit Paddock d. h. sie haben ständig die
Möglichkeit, sich zu bewegen, so dass sie ein für die Therapie notwendiges ausgeglichenes Wesen besitzen.
Ich arbeite mit einzelnen Personen im Zeitrahmen von 30 bis 60 Minuten oder mit Kleingruppen in einem vorher gemeinsam festgelegten Zeitrahmen. Auf Anfrage biete ich Ihnen gerne einen
unverbindlichen Probetermin an, bei dem wir alles weitere wie Zielsetzung, Förderplanung etc. besprechen können.